Wie Kinder bei uns lernen, die Welt zu schützen
Liebe Eltern,
was bedeutet eigentlich Nachhaltigkeit im Kita-Alltag?
Muss man dafür einen Schulgarten pflegen oder auf jedes Stück Papier achten? Klar – auch. Aber für uns beginnt Nachhaltigkeit schon viel früher. In kleinen Momenten. Im täglichen Miteinander. Aber vor allem in der Haltung, die wir den Kindern vorleben.
In der Kinderstube verstehen wir Nachhaltigkeit als einen liebevollen und achtsamen Umgang – mit der Natur, mit Ressourcen, aber auch mit sich selbst und anderen. Denn wer früh lernt, Verantwortung zu übernehmen, wird später leichter Entscheidungen treffen, die nicht nur ihm selbst, sondern auch der Welt gut tun.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie wir Naturerfahrungen in den Alltag integrieren, warum nachhaltiges Lernen so wichtig ist – und wie Kinder bei uns erleben dürfen, dass sie selbst etwas bewegen können.
Wertschätzung beginnt im Kleinen
Nachhaltigkeit muss nicht laut sein. Bei uns in der Kinderstube fängt sie im Alltag an – beim bewussten Umgang mit Materialien, beim achtsamen Miteinander und beim Staunen über das, was uns umgibt. Wir möchten den Kindern zeigen: Jeder noch so kleine Schritt zählt.
Oft sind es die einfachen Dinge, die einen großen Eindruck hinterlassen. Zum Beispiel, wenn ein Kind bemerkt, wie viele Wasserbecher beim Basteln übrig bleiben und entscheidet, dass wir lieber gemeinsam aus einer großen Schüssel pinseln. Oder wenn wir das Obst, das nicht mehr ganz frisch ist, gemeinsam zu Kompott verarbeiten, statt es wegzuwerfen.
In solchen Momenten entsteht Wertschätzung, für Dinge, für Natur, für andere Menschen. Genau das ist der erste Schritt hin zu einem nachhaltigen Denken! Nicht nur zu nehmen, sondern auch zu überlegen, was wir brauchen, was wir teilen können und was wir schützen möchten.
Natur erleben und verstehen
Kinder brauchen Natur – zum Spielen, zum Lernen und zum Wohlfühlen. Deshalb ist sie bei uns kein Extra, sondern ein fester Teil des Alltags. Ob beim Spaziergang durch den Park, beim Matschen im Garten oder beim Sammeln von Blättern im Herbst: Die Natur ist für die Kinder ein Erlebnisraum, der zum Staunen, Entdecken und Fragen einlädt.
Wir möchten, dass Kinder nicht nur über die Natur lernen, sondern sie wirklich erleben. Wie fühlt sich feuchte Erde an? Welche Geräusche macht der Wind in den Bäumen? Was passiert mit einem Regenwurm nach dem Regen? Diese sinnlichen Erfahrungen machen neugierig und helfen, ein echtes Verständnis für natürliche Zusammenhänge zu entwickeln.
Gleichzeitig vermitteln wir, dass die Natur schützenswert ist. Wir gehen achtsam mit Pflanzen und Tieren um, beobachten statt zu stören und lassen Dinge dort, wo sie hingehören. Wenn Kinder das früh verinnerlichen, entwickeln sie von selbst ein Gefühl für Verantwortung – und eine Haltung, die sie ein Leben lang begleiten kann.
Verantwortung übernehmen – im eigenen Tempo
Verantwortung zu übernehmen kann man nicht „beibringen“. Es ist ein Prozess, der wachsen darf, “Schritt für Schritt” und in einem Tempo, das zu jedem einzelnen Kind passt. In der Kinderstube schaffen wir dafür einen Raum, in dem Verantwortung nicht als Pflicht, sondern als Möglichkeit erlebt wird.
Kinder übernehmen bei uns Verantwortung, indem sie zum Beispiel beim Tischdecken helfen, Pflanzen gießen oder Spielsachen nach dem Spielen sortieren. Solche Aufgaben sind nicht „Hausarbeit“, sondern Gelegenheiten, sich als Teil der Gemeinschaft zu erleben – und zu merken: Ich kann etwas beitragen.
Dabei geht es nie um Perfektion. Es ist völlig in Ordnung, wenn der Becher mal umfällt oder das Beet nicht gerade ist. Viel wichtiger ist, dass Kinder erleben: Ich darf mitgestalten, ich werde ernst genommen und mein Tun macht einen Unterschied.
Durch diese Erfahrungen entsteht ein Gefühl für Selbstwirksamkeit. Die Kinder lernen, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen – und auch, auf die Bedürfnisse anderer Rücksicht zu nehmen. So wächst nicht nur das Vertrauen in sich selbst, sondern auch in das Miteinander.
Lernen fürs Leben: Nachhaltige Bildung
Nachhaltigkeit bedeutet für uns nicht nur Umweltschutz – sondern auch, Bildung so zu gestalten, dass sie langfristig wirkt. Kinder sollen bei uns nicht nur Wissen aufnehmen, sondern lernen, wie man lernt. Denn wer versteht, wie Lernen funktioniert, kann Herausforderungen später besser meistern, in der Schule, im Beruf und im Leben.
In der Kinderstube bedeutet das: Wir geben den Kindern Zeit, Dinge in ihrem eigenen Tempo zu entdecken. Wir wiederholen Inhalte spielerisch, verknüpfen sie mit Erlebnissen aus dem Alltag und lassen Raum für eigene Fragen. So entsteht echtes Verstehen statt Auswendiglernen.
Zum Beispiel, wenn ein Kind beim gemeinsamen Kochen entdeckt, wie sich Wasser bei Hitze verändert – und daraus neue Fragen entstehen. Oder wenn beim Vorlesen Begriffe erklärt werden, die dann beim nächsten Spaziergang wieder auftauchen. Solche Erfahrungen bleiben im Gedächtnis, weil sie mit Emotionen, Bewegung und echten Situationen verbunden sind.
„Lernen lernen“ bedeutet bei uns auch, neugierig zu bleiben, Fehler als Teil des Prozesses zu sehen und sich selbst als jemand zu erleben, der wachsen kann. Wir möchten Kindern zeigen: Du kannst selbst herausfinden, wie du am besten lernst – und du darfst dabei du selbst sein.
Große Themen kindgerecht gemacht
Klimawandel, Müll im Meer, bedrohte Tierarten – das sind große Themen. Viel zu groß für kleine Kinder? Nicht unbedingt. In der Kinderstube geht es nicht darum, Angst zu machen oder moralisch zu belehren, sondern darum, Fragen zu wecken und Zusammenhänge greifbar zu machen – spielerisch, altersgerecht und mit viel Herz.
Kinder begegnen diesen Themen bei uns im Alltag. Beim Basteln mit Naturmaterialien oder wenn wir im Garten beobachten, was wächst – und was nicht, wenn es zu trocken ist. So lernen sie: Alles hängt zusammen und sie erleben, dass ihr eigenes Verhalten etwas bewirken kann.
Auch Bücher, Lieder, Rollenspiele oder Sitzkreise helfen dabei, große Themen in kleine, verständliche Einheiten zu verpacken. Etwa, wenn wir über den Weg einer Banane sprechen – von der Plantage bis zum Frühstückstisch. Oder wenn wir gemeinsam überlegen, wie wir Strom sparen können, ohne auf Licht und Musik zu verzichten.
Dabei geht es nicht um „richtig“ oder „falsch“, sondern um Offenheit und Achtsamkeit. Kinder dürfen Fragen stellen, Ideen entwickeln und gemeinsam nach Lösungen suchen. So lernen sie schon früh: Nachhaltigkeit ist kein kompliziertes Konzept – sondern etwas, das wir gemeinsam gestalten können.
Unsere Verantwortung als Erwachsene
Kinder lernen durch Nachahmung , mehr als durch Worte. Deshalb beginnt Nachhaltigkeit bei uns nicht beim Kind, sondern bei uns Erwachsenen. Wir sind Vorbilder. Wie wir mit Dingen, Menschen und der Umwelt umgehen, prägt das Verständnis der Kinder auf ganz natürliche Weise.
In der Kinderstube leben wir diesen Gedanken im Alltag!
Wir achten auf ressourcenschonende Materialien, verzichten bewusst auf Einwegprodukte, reparieren, was sich reparieren lässt, und gehen achtsam mit Lebensmitteln um.
Aber Verantwortung bedeutet für uns noch mehr. Sie heißt auch: Geduld haben. Raum geben. Zuhören. Kinder ernst nehmen. Denn nachhaltige Bildung braucht nicht nur Inhalte, sondern auch eine Haltung – eine, die geprägt ist von Respekt, Offenheit und Vertrauen.
Wir sehen es als unsere Aufgabe, Kinder zu stärken, ohne sie zu überfordern. Sie neugierig zu machen, ohne Druck. Und sie in ihrem Tempo wachsen zu lassen, mit dem Wissen, dass wir sie begleiten. Dabei verstehen wir uns als Teil eines größeren Ganzen. Zusammen mit euch als Familien möchten wir Kindern zeigen, dass eine andere, achtsame Welt möglich ist und dass sie selbst ein Teil davon sind.
Schlusswort: Nachhaltigkeit lebt vom Miteinander
Nachhaltigkeit beginnt im Kleinen – und wächst durch Gemeinschaft. In der Kinderstube erleben Kinder, dass sie etwas bewirken können, wenn sie mit anderen gemeinsam handeln. Ob beim Gießen, Teilen oder Nachdenken: Jeder Beitrag zählt.
Als Team und gemeinsam mit euch als Familien möchten wir diesen Weg weitergehen – achtsam, neugierig und im Vertrauen darauf, dass Kinder durch gute Vorbilder und echte Erfahrungen lernen, Verantwortung zu übernehmen.
Denn nachhaltiges Denken wächst nicht durch Regeln – sondern durch Beziehung.
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